Für die Reihe „Aktionen, die die Welt nicht braucht“ steuert das Privatradio R.SH aus Schleswig-Holstein ab 26. August die sogenannten „Gletscherschätzer“ bei (die es in ähnlicher Form auch schon beim hessischen Hitradio FFH und Berlins 104.6 RTL gab).
Ort des zusammengeschusterten Ereignisses ist das Retorten-Urlaubsresort Damp an der Ostsee:
„Wir bauen einen über 1.000 Kilogramm schweren Eisblock auf und stellen die Frage: Wie lange braucht Schleswig-Holsteins Sommer, um diesen Gletscher zu schmelzen?“
Nach dem Aufbau am „Aktionsstrand“, wie es heißt, haben die Teilnehmer „genau 48 Stunden Zeit, um den exakten Zeitpunkt zu schätzen, an dem das letzte Gletscherstückchen weg geschmolzen ist (z.B. „Freitag, 11:46 Uhr“)“.
Wirklich spendabel ist man beim Sender offensichtlich nicht, denn dem Gewinner der Aktion „R.SH sucht den Gletscherschätzer“ winken nur 1.000 Euro – im Vergleich zu dem, was viele Sender für derlei Aktionen für gewöhnlich verschleudern, nicht besonders viel.
„Wir vereisen die Ostseeküste“
Und auch wenn der angekündigte „über 1.000 Kilogramm schwere“ Eisblock sich groß anhört, klingt er in Zentimetern gemessen schon etwas übersichtlicher. In den über einen Link erreichbaren Teilnahmebedingungen heißt es:
„ein ca. 150 x 120 cm großer Eisblock“
Dafür, dass R.SH verspricht, man „vereise die Ostseeküste!“, dann doch etwas klein.
Dass man sich beim Sender von der Aktion wohl in erster Linie Schaulustige und neue Hörer erhofft, geht auch aus der Mitteilung auf der Website des Senders hervor:
„Sie können live dabei sein – entweder gucken Sie sich den Gletscher in Damp persönlich an oder Sie beobachten das Geschehen via Webcam, die nach dem Aufbau 24 Stunden am Tag auf den Gletscher gerichtet ist.“
„Diensthabender Moderator als Schiedsrichter“
Wer also während der Arbeit nichts zutun hat, kann sich das von R.SH so genannte „Duell des Jahres“ ansehen:
„Schleswig-Holsteins Spätsommer gegen den über 1.000 Kilo schweren Eisblock!“
Übrigens: „Darüber, wann der Eisblock vollständig geschmolzen ist, entscheidet der diensthabende Moderator als Schiedsrichter verbindlich.“ Daran gibt’s nichts zu rütteln: „Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.“ So wollen es die Teilnahmebedingungen.