Beim Formatradio ist es Pflicht: Gerade in jenen verlässlich wiederkehrenden Zeiträumen, wenn Daten für die Media-Analyse erhoben werden, muss der Sendername möglichst häufig im Programm vorkommen. Wird der Hörer dann von den freundlichen Damen und Herren von der Marktforschung angerufen, soll er schließlich sagen können, wann er welches Programm gehört hat.
Dass die Erinnerung an den Radiokonsum der vergangenen Tage den meisten Angerufenen nicht allzu schwer fallen dürfte, ist klar. Denn wie kein anderes Massenmedium gelingt es dem massenorientierten Hörfunk offensichtlich in vielen Fällen, einen Großteil seiner Fangemeine fest um sich zu scharen. Seit Jahren geben Statistiken zu verstehen, dass der Bundesbürger täglich nicht mehr als durchschnittlich zirka anderthalb Sender pro Tag einschaltet. Mit anderen Worten: Die meisten Menschen haben ihr Lieblingsprogramm gefunden.
Treuer Hörer statt Station Voice
Und gerade weil diese Beziehung zwischen Medium und Hörer besonders innig zu sein scheint, wird sie von Seiten der (oft privatwirtschaftlichen) Programmanbieter natürlich gepflegt: Subtiler als eine (wenn auch den Fans vertraute) Station Voice, die ständig den Sendername ins Mikrofon haucht, ist, die Identifikation der Hörer mit „ihrem Sender“ gezielt zu nutzen – und sie, wenn sie schon mal am Telefon sind, einmal aufsagen zu lassen, was sie denn gerade so hören. Was dabei herauskommt, kann man dann als authentisch, amüsant oder überflüssig bezeichnen. Eine Bereicherung fürs Archiv sind diese Art von Treuebekundungen in jedem Fall: