Überwachung durch Geheimdienste? Olympia in Sotschi? ADAC? Scheinbar wichtige Themen verlieren für so manchen Hörer an Bedeutung, wenn das Qualitätsradio 89.0 RTL aus Sachsen-Anhalt sein sogenanntes „Nacktrodeln“ veranstaltet. Für die meisten Fans des Senders dürfte das inszenierte Event gleich nach Weihnachten der Höhepunkt des Jahres sein.
Umso schlimmer, dass 89.0 RTL die Feier nun mal eben verlegt hat, und zwar vom niedersächsischen Braunlage nach Magdeburg in Sachsen-Anhalt. So etwas geht natürlich gar nicht. Schließlich haben die Fans schon vorsorglich Hotels gebucht und Schlittenfahren geübt.
Krisenmanagement ausbaufähig
Der vom Sender auf Facebook publizierte Grund für den Umzug zur neuen Location klingt dann auch etwas dünn: „Wegen des Frühlingswetters“ heißt es einmal, „wegen der Parkplätze“ an anderer Stelle. Jedenfalls habe man sich entschieden, die Nackedei-Party „auf dem Airport Cochstedt bei Magdeburg“ abzuhalten.
Zu spät. Natürlich. Schon tobt der Mob auf Facebook. Es fallen Worte wie „Dreckssender“. 89.0 RTL ist nun also gut beraten, ganz schnell ganz viele Hits ab Stück zu spielen und sich auf Facebook im Tippgeben zu versuchen (für alle, die jetzt ihre Hotels umbuchen müssen). Das Krisenmanagement ist zwar noch ausbaufähig, aber für einen RTL-Sender reicht’s:
In der Pressemitteilung des Senders „zeigt sich Geschäftsführer Mike Bröhl erleichtert“:
„Wir freuen uns, dass es gemeinsam mit den Verantwortlichen des Flughafens und den städtischen Behörden so schnell gelungen ist, dieses weltweit einmalige Event doch durchzuführen“. Sooo! Herzlichen Glückwunsch!